Leerer Bauch studiert nicht gern: BAföG für Alle statt Bomben

Illu BAföG-ProtestEnglish version

Das Bundesverfassungsgericht hat die Klage einer Kommilitonin auf ein menschenwürdiges, existenzsicherndes BAföG abgewiesen. Damit rechtfertigt das Gericht das Ausbleiben der noch im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition vorgesehenen Bafög-Reform: Von der angekündigten Erhöhung der BAföG-Sätze, der Ausweitung der Berechtigung und Schritten zur Elternunabhängigkeit ist außer Brosamen nichts übriggeblieben. Für Rüstung wird das Geld verschleudert, aber die dringend notwendige Verbesserung der sozialen Lage der Bevölkerung soll auf Druck der Kapitalverbände, von CDU/CSU, FDP und AfD nicht stattfinden.

In Zeiten der sogenannten „militärischen Zeitenwende“ soll gesellschaftlicher Fortschritt als naiv gelten, Bafög für alle als Träumerei, Säbelrasseln und soziale Brutalität als „normal“. Ein menschenwürdiges Bafög für alle – nichts als Spinnerei?

Vollständiges Flugblatt

Ordnungsrecht: Vom Karzer bis zur geplanten Hochschulgesetz-Änderung

Karzer
Mittwoch, 11.12., 12 Uhr
„Badewanne / „Forum“ im EG des Philosophikums

Die Landesregierung plant die Verschärfung von Sanktionsmöglichkeiten gegen Hochschulmitglieder.
Wir wollen die Geschichte solcher Maßnahmen vom Mittelalter über die Nazizeit bis heute ansehen und diskutieren, wie wir dagegen vorgehen.

Unsere Rede beim BAföG-Aktionstag

Bild Aktionstag

Das Entsagungslied sollen wir wieder singen. Und mehr noch: Kriegslieder.

News

30.10.2024: Das Verfassungsgericht verkündet seine Grundsatzentscheidung zum BAföG

Geklagt hatte eine Studentin mit Unterstützung von GEW und fzs, weil das BAföG nicht für ein würdiges Leben reicht und damit grundgesetzwidrig sei. – Bezug ist dabei der Artikel 1 GG: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Erwartet worden war, dass das Verfassungsgericht mehr oder weniger sinnvoll festlegt, wie hoch das BAföG mindestens sein muss. Stattdessen hat es festgestellt, dass es gar nicht notwendig wäre, dass das BAföG für ein würdevolles Leben reicht – noch nicht einmal fürs pure Überleben müsse es reichen. Die abwegige Begründung: Wer zu arm sei, könne das Studium ja auch abbrechen und nen Job machen, der für ein würdiges Leben reiche; und wenn das ohne Ausbildung oder aus sonstigen Gründen nicht klappe, bekomme man ja Bürgergeld – das ebenfalls gerade wegen der „Zeitenwende“ gekürzt werden soll.

Das zuvor vom Bundesverwaltungsgericht festgestellte „verfassungsrechtliche (…) Teilhaberecht auf gleichberechtigten Zugang zu staatlichen Ausbildungsangeboten“ gebe es nicht, der Gesetzgeber könne auf Grund der Begrenztheit finanzieller Mittel mehr oder weniger frei Prioritäten setzen.

Die Hamburger Mitstreiter*innen haben deshalb ihrem heutigen Aktionstag folgendes Motto gegeben: „Würde kommt von Kämpfen. BAföG für Alle – statt Armut per Gesetz!“

Da stimmen wir ein! (Keine Ahnung, ob sich das als Demo-Slogan eignet.)

Komplette Rede

Situation ukrainischer Kriegsdienstverweigerer, die aktuelle Lage in der Ukraine und die Bedeutung von politischen Initiativen aus den Hochschulen

Kriegsdienstverweigerer
Dienstag, 3.12.2024, 19:30 Uhr
Hörsaal VIIa im Hauptgebäude

Diskussion mit Andrej, Student und ukrainischer Kriegsdienstverweiger über aktuelle politische Herausforderungen und Hoffnungen.

Andrej setzt sich dafür ein, dass die immer skrupelloseren Zwangsrekrutierungen in der Ukraine, wie in Russland und überall gestoppt werden, das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung umfassend verwirklicht wird und nach Wegen zu Dialog gesucht wird, statt weiter Eskalation voran zu treiben. Er ist aktiv im „Bündnis postsowjetischer Linker“, das am 21.12. in Köln zu einer Kundgebung „Weg von Folter und autoritärem Kriegszwang – Menschenrechte und sofortige Friedensverhandlungen für eine souveräne Ukraine“ aufruft.

Andrej wird über seine Geschichte und Beweggründe berichten. Wir wollen mit ihm über die Situation ukrainischer Kriegsdienstverweigerer, die aktuelle Lage in der Ukraine und die Bedeutung von politischen Initiativen aus den Hochschulen diskutieren: Z. B. ist Yurii Sheliazhenko, Student der Uni Münster, Sprecher der ukrainischen pazifistischen Bewegung und ebenfalls Kriegsdienstverweigerer, seit Monaten in Kiew unter Hausarrest – wozu sich die deutschen Hochschulen bisher in Schweigen hüllen. Das Studierendenparlament hat dazu auf seiner letzten Sitzung den Beschluss „Für das Recht auf Studium und Kriegsdienstverweigerung – Solidarität mit Yurii Sheliazhenko, Sprecher der ukrainischen pazifistischen Bewegung und Student der Uni Münster!“ gefasst.

BAföG-Aktionstag

BAföG für Alle-LogoMo., 18. November 11-4 Uhr
Albertus-Magnus-Platz

REDEN, STÄNDE, MITMACH-AKTIONEN UND WARME GETRÄNKE

Obwohl das Bundesverfassungsgericht in seinem aktuellen Urteil vom 30. Oktober 2024 zum BAföG eine andere Sichtweise vertritt, gilt auch für Studierende weiterhin das Grundrecht auf die Sicherung eines menschenwürdigen Existenzminimums. Die gegenwärtige Form der staatlichen Ausbildungsförderung (BaföG) verletzt dieses fundamentale Recht erheblich. Die Einkommen von 77% der alleinlebenden Studierenden befinden sich trotz Nebenjobs unter der Armutsgrenze – Tendenz steigend. Zum Vergleich: In der gesamten Bevölkerung sind es nur 14%!

Die schwierige soziale Lage der Studierenden ist jedoch kein Zufall, sondern politisch gewollt und daher veränderbar. Seit jeher geht von studentischen Bewegungen ein emanzipatorisch-revolutionäres Potential aus. Daran erinnert nicht zuletzt der alljährlich am 17. November gefeierte International Students Day. Bereits 1941 vom International Student Council ins Leben gerufen, mahnt er an den nur zwei Jahre zuvor stattgefundenen Widerstand tschechischer Studierender gegen die faschistische Besatzung der Prager Karls-Universität. …

Nein zur Kriegstüchtigkeit! // No to war fitness!

Für Zivilklauseln und BAföG für alle // For civil clauses and education funding for all

Lesende
English version

„Verteidigungs“-minister Pistorius möchte allen Ernstes die Bevölkerung „kriegstüchtig“ machen. Richtig gehört: Krieg + tüchtig. Die Bevölkerung, der Lümmel, will nicht so recht, und soll brav, fleißig und kriegskonform erzogen werden – das klingt nach vorgestern, und ist es auch. Entsprechend soll in allen Bereichen gekürzt werden, die stärker für eine aufgeklärte Gesellschaftsentwicklung Bedeutung erlangen können: In Kultur, Bildung, Wissen-schaft und Sozialem soll massiv gekürzt und gleichzeitig hochgerüstet werden.

Vollständiges Flugblatt

Themenspezifische Sitzungen

Di., 8.1o.: Frieden / Zivilkausel
Di., 22.10.: BAföG / Soziales

19:30 Uhr in Hörsaal VIIa, Hauptgebäude

Für eine demokratische Uni – Nein zu Online-Wahlen, ja zur Präsenz!

Positionierung der Liste Linker Aktiver

Mit der Schließung der Universität für fast zwei Jahre während der Coronapandemie hat an den Hochschulen auch eine Debatte über Online-Wahlen an Fahrt aufgenommen, zuletzt hat der Senat eine Umstellung sämtlicher Gremienwahlen auf Online-Wahlen beschlossen. Das Studierendenparlament hat dagegen bisher keine Satzungsänderung und keine Änderung der Wahlordnung vorgenommen und die studentischen Wahlen werden weiter in Präsenz stattfinden. Es ist falsch, dass Online-Wahlverfahren auch auf die studentischen Wahlen zu übertragen; stattdessen müssen auch die Gremienwahlen wieder in Präsenz stattfinden.

Die Studierendenschaft hat sich immer wieder für Präsenzwahlen ausgesprochen, weil nur so freie, gleiche und geheime Wahlen zu gewährleisten sind, hat deshalb in Zeiten der Coronapandemie eine Wahl faktisch ausgesetzt und diese Position zuletzt im Januar dieses Jahres bekräftigt. Auch der freie Zusammenschluss der Studierendenschaften (fzs) hat in diesem Sinne Beschlüsse gefasst. Diese Positionierung ist inhaltlich weiter aktuell, die Debatte ist neu aufgekommen, weil andere Mitgliedergruppen der Universität die Wahlen auf Online-Wahlen umstellen wollen und eine Vereinheitlichung für sinnvoll erachtet wurde. …

Nein zum Bundeswehr-Gesetz

Popularklage
Seit August gilt in Bayern ein Gesetz, das massiv in Universitäten und Schulen eingreift und ihnen militärische Kooperation vorschreibt. Mit Demonstrationen, Petitionen und Stellungnahmen haben sich Angehörige von Hochschulen, studentische Fachschaften, der Bayerische Landesstudierendenrat, die Bildungsgewerkschaft GEW Bayern und die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen DFG-VK in Bayern und andere gegen das Gesetz ausgesprochen.

Weitere Infos und/oder als Mitkläger*in Mitkläger melden!

Heraus zum Antikriegstag!

PicassoAntikriegstag Demo + Reden + Musik
16:30 h · Chlodwigplatz 18:00 h · Friedenspark

Der Überfall Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 war der Beginn eines Raub- und Vernichtungskrieges, der über 60 Millionen Menschen das Leben gekostet und unermessliches Leid und Zerstörung über die Menschheit gebracht hat. 85 Jahre später ist die Verwirklichung der zivilisatorischen Konsequenzen, die über unterschiedliche Weltanschauungen hinweg aus den Menschheitsverbrechen des deutschen Fa­schismus und der deutschen Wehr­macht gezogen wurden, drängender und aktueller denn je.

Menschen- und Völkerrecht müssen universell und weltweit verwirklicht, das Friedens- und Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes umfassend realisiert werden.